Modernes Regieren – Schriften zu einer neuen Regierungslehre

Herausgegeben von Prof. Dr. Michael Haus, Prof. Dr. Hubert Heinelt, Prof. Dr. Daniel Kübler, Prof. Dr. Thomas Saretzki

Der Staat hat entscheidend an Souveränität nach innen und außen sowie an Steuerungsfähigkeit und Gestaltungskraft verloren – so lautet eine in der Politikwissenschaft breit akzeptierte Diagnose. Regieren vollzieht sich heute weniger in der staatlichen Vorgabe von Geboten und Verboten, sondern über Verhandlungssysteme zwischen verschiedenen politischen Ebenen und einer Vielzahl gesellschaftlicher Akteure. Politische Steuerung erfolgt nicht mehr allein aus dem Zentrum, sondern wird in einem Gefüge von politischen Kräften ausgehandelt und entworfen. Diese Umorientierung von government zu governance verändert das Verständnis von Regierungslehre. Die traditionelle Beschränkung auf das »gute Regieren« durch den Regierungsapparat muss überwunden werden. »Gutes Regieren« vollzieht sich heute als institutionelles Design weitreichender Interaktionsgefüge zwischen staatlichen und gesellschaftlichen Akteuren. Das Arrangieren und Re-Arrangieren von Akteurs- und Institutions-Netzwerken in sich schnell wandelnden Umwelten, die Stärkung der Lernfähigkeit bei allen beteiligten Akteuren, die Sicherung von kurzfristiger, situativer Reaktionsfähigkeit sowie die Kapazität zur Verfolgung mittelfristiger Reformkonzeptionen – all das dürften Anforderungen sein, die heute an modernes Regieren gestellt werden.
Die Schriftenreihe »Modernes Regieren. Schriften zu einer neuen Regierungslehre« will die Möglichkeiten und Grenzen modernen Regierens ausloten, empirische Analysen von Regierungsprozessen vorlegen und eine zeitgemäße politikwissenschaftliche Regierungslehre entwickeln helfen.


Zu den Werken aus der Reihe