Bayreuther Studien zu Familienunternehmen

Herausgegeben von Prof. Dr. Kay Windthorst, Prof. Dr. Knut Werner Lange, StB Prof. Dr. Rolf Uwe Fülbier

Familienunternehmen sind nicht nur von überragender Bedeutung für die Wirtschaft in Deutschland und Europa, sondern rücken auch zunehmend in das Blickfeld der Wissenschaft. Diese Unternehmen sind typischerweise dadurch gekennzeichnet, dass eine Familie zumindest mehrheitlich Inhaberin des Unternehmens ist und bestimmenden Einfluss auf dessen Handeln ausüben kann. Aus dieser besonderen Verbindung entsteht eine enge Verzahnung zwischen dem Eigentum an dem Unternehmen, der Unternehmerfamilie und der Unternehmensführung. Daraus ergeben sich aber auch spezifische Konflikte, deren Ursache vor allem darin zu sehen ist, dass für Entscheidungen in einer Familie andere Bedingungen, Bindungen und Regeln gelten als für Entscheidungen in einem Unternehmen. Beide Bereiche unterliegen somit einer unterschiedlichen Governance. Zwar wird in Familienunternehmen in der Regel versucht, die Interessen der Familien mit denen des Unternehmens in Einklang zu bringen. Dies gelingt jedoch nicht immer. Der Grund für Konflikte ist häufig eine Auseinandersetzung innerhalb der Unternehmerfamilie, der seinerseits nicht selten durch rechtliche Rahmenbedingungen, etwa der Erbschaftsteuer, ausgelöst oder jedenfalls angeheizt wird.
Diese kurze Betrachtung macht deutlich, dass Familienunternehmen neben rechtlichen auch wirtschaftliche und psychologische Fragen aufwerfen. Ihre Bewältigung erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der nicht eindimensional vorgeht, sondern alle relevanten Faktoren berücksichtigt. Aus wissenschaftlicher Sicht sind Familienunternehmen daher eine Querschnittmaterie. Sie gleichen einem Prisma, in dem rechtliche und außerrechtliche Argumente gebündelt und gebrochen werden. Für die Forschung zu Familienunternehmen hat dies allerdings einen gravierenden Nachteil: Es existieren nur wenige Plattformen, um die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Forschung angemessen veröffentlichen zu können, da sie über das thematische Spektrum klassischer Publikationen hinausreicht.
Diese Lücke soll die neue Schriftenreihe „Bayreuther Studien zu Familienunternehmen“ schließen. Sie folgt dem beschriebenen ganzheitlichen Ansatz. Diese Schriftenreihe bietet daher herausragenden rechtlichen und wirtschaftswissenschaftlichen Arbeiten, insbesondere Dissertationen, zu Fragen von Familienunternehmen die Möglichkeit, diese Untersuchungen in einem einheitlichen hochwertigen Format mit weitem Verbreitungsgrad publizieren und so einen größeren Adressatenkreis erreichen zu können. Grundlage hierfür ist eine Kooperation zwischen dem Nomos-Verlag und der Forschungsstelle für Familienunternehmen der Universität Bayreuth. In diesem universitären Forschungsinstitut haben sich zwölf rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Lehrstühle zu einem Kompetenzpool zusammengeschlossen, um unabhängig und auf hohem Niveau inter- und intradisziplinäre Forschung zu Themen zu betreiben und zu fördern, die für Familienunternehmen relevant sind. Dies bedeutet zugleich, dass die Schriftenreihe grundsätzlich auch für exzellente Dissertationen offen steht, die zu Fragen von Familienunternehmen an anderen Universitäten in Deutschland, Österreich oder der Schweiz entstanden sind.

Kurztext:
Familienunternehmen sind aus wissenschaftlicher Sicht eine Querschnittmaterie, bei deren Analyse ein ganzheitlicher Ansatz notwendig ist, der rechtliche, wirtschaftliche und psychologische Fragen berücksichtigt. Die Schriftenreihe schließt mit diesem Ansatz eine Forschungslücke. Die Forschungsstelle für Familienunternehmen an der Universität Bayreuth, in dem zwölf rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Lehrstühle zu einem Kompetenzpool zusammengeschlossen sind, publiziert in der Reihe die Ergebnisse ihrer Untersuchungen. Die Reihe ist auch offen für exzellente Dissertationen.


Zu den Werken aus der Reihe