englischOriginally, education was in the hands of churches for centuries but later on became a fundamental feature of the modern state. Therefore, this study interprets the institutionalisation of national school systems as a process of secularisation and reconstructs six typical secularisation paths from a comparative historical perspective in order to determine general patterns of educational secularisation in Western Europe. The author shows that school systems, as a rule, match the national configurations within which they evolve. Depending on the changing church–state relations during nation-building, educational institutionalisation proceeds along national paths and thus follows three general patterns of educational secularisation.
Seit der Reformation hat sich das öffentliche Schulwesen, das anfänglich fast ausschließlich in kirchlicher Verantwortung lag, von einem losen Verbund einzelner, vorzugsweise konfessioneller Schulen zu einem nationalstaatlichen Schulsystem gewandelt. Die zunehmende Verstaatlichung wird in der Studie als Säkularisierung interpretiert, die in einer historisch-vergleichenden Perspektive sechs typische Säkularisierungspfade rekonstruiert, um für Westeuropa allgemeine Verlaufsmuster der schulischen Säkularisierung zu bestimmen. Es zeigt sich, dass das Schulsystem stets den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen entspricht, in denen es sich entwickelt. Denn je nach Staat-Kirchen-Verhältnis, das sich in Abhängigkeit des politisch-kulturellen Kontextes während der Staats- und Nationenbildung formierte, verläuft die schulische Entwicklung auf nationalen Bahnen und folgt drei konfessionsübergreifenden Säkularisierungsmustern.