englischDigital and networked technologies have fundamentally changed the conditions of production in art. On the basis of binary coded information, contents of all media and genres can be combined without media discontinuity. Contemporary digital art experiments with adaptive techniques and references to third-party contents, as did previous art forms. Multimediality, interactivity and processuality lead to questions about copyright protection and authorship as such. The doctrine of “Freie Benutzung” in German copyright law no longer ensures the balancing of interests necessary in order to safeguard artistic freedom. The solution proposed is a broader interpretation of the doctrine of “Freie Benutzung”. At the same time, criteria for the delimitation of non-privileged uses are identified, taking into account the differences between copyright and related rights, as well as European law. Based on this approach, the thesis is aimed at academia, jurisprudence and museums.
Digitale und vernetzte Technologien haben die Produktionsbedingungen in der Kunst grundlegend verändert. Auf der Grundlage binär codierter Information lassen sich Inhalte aller Medien und Gattungen ohne Medienbruch kombinieren. Wie schon vorangegangene Kunstformen experimentiert auch die zeitgenössische digitale Kunst mit adaptiven Techniken und Bezugnahmen auf fremde Inhalte. Multimedialität, Interaktivität und Prozesshaftigkeit führen zu Fragen nach Werkbegriff, Schöpfungshöhe und Urheberschaft.
Die urheberrechtliche Doktrin der freien Benutzung vermag den zur Wahrung des künstlerischen Freiraums gebotenen Interessenausgleich nicht mehr zu leisten. Das vorgeschlagene Modell identifiziert im Rahmen des geltenden Rechts Kriterien zur Abgrenzung nicht privilegierter Nutzungen. Es berücksichtigt die Unterschiede zwischen Urheber- und Leistungsschutzrechten ebenso wie das europäische Recht. Mit diesem Ansatz richtet sich die Arbeit an Wissenschaft, Rechtsprechung und Museumspraxis.