englischIn his doctoral thesis, the author offers an answer to a much-discussed question: Is it possible to justify discriminatory measures of EU Member States by citing the so-called mandatory requirements relating to the public interest? The case law of the ECJ does not provide a consistent answer. According to the original concept, only non-discriminatory measures can be justified. Recent judgments raise doubts as to whether the ECJ still adheres to this restrictive approach. The author discusses these potential outliers in detail. Furthermore, the author analyses the methods of interpretation used by the ECJ, as well as the legal origin of the mandatory requirements. Based on these methods, he develops a consistent solution regarding the scope of the requirements.
Das Werk liefert einen Beitrag zu einer transparenten und widerspruchsfreien Auslegung der Grundfreiheiten. Ziel der Arbeit ist es, eine vieldiskutierte, grundfreiheitsübergreifende Frage zu beantworten: Können diskriminierende mitgliedstaatliche Maßnahmen aus zwingenden Gründen des Allgemeininteresses gerechtfertigt werden? Die Rechtsprechung zu dieser Frage ist inkonsequent bis widersprüchlich. Die ursprüngliche Konzeption sah vor, dass der Anwendungsbereich der zwingenden Gründe des Allgemeininteresses allein für nichtdiskriminierende Maßnahmen eröffnet ist. Neuere Urteile wecken Zweifel, ob der EuGH weiterhin an dieser Einschränkung festhält. Diese potentiell abweichenden Entscheidungen werden in der Arbeit ausführlich diskutiert. Darüber hinaus analysiert der Autor die vom EuGH verwendete Auslegungsmethodik sowie die dogmatische Einordnung der zwingenden Gründe des Allgemeininteresses und entwickelt ausgehend davon eine konsequente Antwort.