englischThis work develops a new theory, which relies solely on well-stablished principles of the ECJ to resolve the problem of "Drittwirkung" in European Union Law. Direct horizontal effect is typically known from regulations, but some norms of the TFEU can also have direct influential effect between private parties. This phenomenon is often declared as coming from the German concept of "Drittwirkung". Using a national idea to describe and develop a European one, often involves the danger of dragging national problems and perceptions into the Community setting. Analyzing the case law before the CEU concerning fundamental freedoms, general principles of Union Law and the provisions of the Charta of Fundamental Rights of the European Union, this work educes a new approach, only relying on well-established principles of supremacy and direct effect to constitute a direct horizontal effect.
Die Arbeit entwirft eine indigen europarechtliche Lösung zum Problem der unmittelbaren Drittwirkung von primärrechtlichen Normen. Das Phänomen der Wirkung von ursprünglich abwehrrechtlich verstandenen Normen zwischen Privaten stößt häufig auf Kritik, die aus einer Übertragung von nationalstaatlichen, dogmatischen Ansätzen und Sichtweisen auf die europäische Ebene stammen.
Die Arbeit untersucht die Rechtsprechungslinien des EuGH zu Grundfreiheiten, allgemeinen Grundsätzen und den Gewährleistungen der Grundrechtecharta sowie den Wortlaut der fraglichen Normen und entwirft eine eigene Theorie, die auf das Konstrukt der Drittwirkung verzichtet. Eine Horizontalwirkung kann nach der hier dargestellten Theorie allein durch die vom EuGH entwickelten und anerkannten Konzepte "Vorrang" und "unmittelbare Anwendbarkeit" begründet werden, ohne dass es einen Rückgriff auf das Konzept der "Drittwirkung" bedarf.