englischLegal decision makers often encounter gaps in knowledge, yet still have to make a decision despite their uncertainty. Legislators can delegate this uncertainty to decision makers under them, which can lead to regulatory advantages if, for example, more informed decision makers can adapt more flexibly to changing conditions, scientific or technical findings, or social developments. At all decision-making levels, however, the question arises as to how far the form of uncertainty, the strategies used in its legal processing and constitutional guidelines have to be taken into account when it comes to filling in gaps in legal decision-making. This study adopts a perspective focused on the uncertainty in decisions made within the context of protecting of minors against harmful media and examines the specific forms of gaps in knowledge in this area and their interwoven margins of appreciation.
Rechtliche Entscheider treffen vielfach auf Wissensdefizite. Der Entscheider muss dann trotz Ungewissheit eine Entscheidung fällen. Der Gesetzgeber kann seine Ungewissheit an nachgelagerte Entscheider delegieren. Dies kann Steuerungsvorteile entfalten, wenn etwa sachnähere Entscheider sich flexibler auf veränderte Rahmenbedingungen und wissenschaftliche oder technische Erkenntnisse oder gesellschaftliche Entwicklungen einstellen können. Auf allen Entscheidungsebenen stellt sich aber die Frage, inwieweit sich die Form der Ungewissheit, die Strategien ihrer rechtlichen Bearbeitung und die bei der Entscheidung zu berücksichtigenden grundrechtlichen Leitlinien auf die Ausfüllung rechtlicher Entscheidungsspielräume und -maßstäbe auswirken. Die Arbeit nimmt eine konkret auf die Ungewissheitsaspekte von Jugendmedienschutzentscheidungen fokussierte Perspektive ein und untersucht die dort vorfindbaren Formen von Wissensdefiziten und damit verschränkten (Beurteilungs-)Spielräume.