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Konstruktion der Wirklichkeit durch Kriminalität und Strafe

Nomos,  1997, 587 Pages

ISBN 978-3-7890-4648-3


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The work is part of the series Interdisziplinäre Studien zu Recht und Staat (Volume 5)
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Die Beiträge dieses Bandes behandeln fachübergreifend die Konsequenzen des Umbaus des Strafrechts sowohl für die Gesamtgesellschaft als auch für die konkreten Verfahren, in denen durch die Anwendung des Strafrechts gesellschaftliche Fakten geschaffen werden.
Ein vorwiegend von Strafrechtstheorie und -lehre getragener Diskurs kritisiert die aktuellen Transformationen des materiellen Strafrechts, des Strafprozeßrechts und des Strafvollzugsrechts hinsichtlich der Wirkungsweise auf die rechtliche und politische Ordnung: Es werden Aushöhlungen rechtsstaatlicher Prinzipien und eine Instrumentalisierung des Strafrechts im Rahmen einer »symbolischen« Politik konstatiert.
Zweitens findet sich eine von verschiedenen sozialwissenschaftlichen Disziplinen geführte Diskussion, in der weiterhin historisch konkrete Formen des Strafrechts und seiner Institutionen als Konsequenz von Herrschaftsverhältnissen betrachtet werden, wobei Analysen in den Vordergrund treten, die thematisieren, wie strafrechtliche Diskurse und Praktiken Wirklichkeit konstituieren und welche soziale Selektivität diese Wirklichkeit aufweist.

Der Inhalt:
D. Frehsee, Fehlfunktionen des Strafrechts und der Verfall rechtsstaatlichen Freiheitsschutzes • C. Prittwitz, Risiken des Risikostrafrechts • H. Cremer-Schäfer, Kriminalität und soziale Ungleichheit • H. Steinert, Über symbolisches und instrumentelles Strafrecht • W. Lehne, Symbolische Politik und politischer Protest – das Beispiel Hafenstraße • R. Hitzler/A.Göschl, Reflexive Reaktionen. Zur Bewältigung allgemeiner Verunsicherung • J.R. Blad, Schwache Patienten und kriminelle Ärzte? Dekonstruktion der Tötung auf Verlangen als Straftat in der niederländischen Euthanasiedebatte • H. Beste, Urban Control: Globalisierung, Regulation und Kriminalitätskonstruktion • L. Hoffmann, Fragen nach der Wirklichkeit. Der Beitrag der linguistischen Diskursanalyse • St. Wolff/H. Müller, Normalität und Glaubwürdigkeit im Strafverfahren • Th.-M. Seibert, Konstruktion und Dekonstruktion von Abfall, Gift und verwandten Stoffen • Ch. Sauer, Mythisches als Quelle für Deutungen und Konstruktionen im Strafverfahren • W. Deichsel, Strafverteidigung als "case lawyering" und "cause lawyering": Konstruktion und Dekonstruktion von Strafrecht? • J. Linder, Die Kunst des Strafverfahhrens: Die Strafjustiz in Heinrich Bölls Erzählung Ende einer Dienstfahrt • P. Becker, "Gefallene Engel" und "verhinderte Menschen": Über "Erzählmuster", Prostituierte und die Kriminalistik des vorigen Jahrhunderts • F. Lamott, Der verweiblichte Krieger – Zur Anwendung des Hysterie-Konzepts auf den Mann • J. Stehr, Die Relevanz der Moral in der alltäglichen Konstruktion der Gefahr • M. Althoff, Die Herstellung von rassistischen Bildern in den Medien • H.W. Giessen, Gesellschaftliches Handeln? Vorstellungen und Begründungen im Wandel, dargestellt anhand deutschsprachiger postmoderner Songtexte •
• P. Giménez Alcover, Frau und Recht • U. Stammermann/C. Gransee, Zur Reproduktion von Normalitätsvorstellungen von Weiblichkeit durch Kriminalisierungsprozesse • J.Ch. Müller-Tuckfeld, Wahrheitspolitik. Anmerkungen zum Verhältnis von Kontingenz und Kritik in der kritischen Kriminologie • W. Ludwig-Mayerhofer, Postmodernes Denken und kritische Kriminologie • R. Kreissl, Die Fake-Guerilla im Cybermarxismus • K. Boers, Vom möglichen Nutzen der Systemtheorie für die Kriminologie