englischOn 4 August 2009 the "Gesetz zur Verfolgung der Vorbereitung von schweren staatsgefährdenden Gewalttaten" came into force and was implemented into the legal field of terrorism, creating three new criminal offences. The stated goal of the new §§ 89a, 89b and 91 German Criminal Code is to effectively fight the threat of international terrorism in conjunction with the criminal law system aiming to preempt future attacks. The offences push criminal law into the borderline area of police emergency law and raise fundamental questions about the constitutional limits of such preventative criminal law. The paper mainly deals with the problems whether a forward displacement of such crime as defined in §§ 89a, 89b and 91 German Criminal Code is covered by the constitution, and whether the substantive criminal law is the right approach to tackling the threat of international terrorism.
Am 4.8.2009 ist das "Gesetz zur Verfolgung der Vorbereitung von schweren staatsgefährdenden Gewalttaten" (GVVG) in Kraft getreten und implementierte im Bereich des Terrorismusstrafrechts drei neue Straftatbestände, die §§ 89a, 89b und 91 StGB. Erklärtes Ziel dieser Normen ist es, den fortbestehenden Bedrohungen des internationalen Terrorismus auch mit Hilfe des strafrechtlichen Sanktionensystems bereits weit im Vorfeld geplanter Anschläge effektiv „bekämpfen“ zu wollen. Die Straftatbestände führen das Strafrecht in den Grenzbereich des polizeilichen Gefahrenabwehrrechts und werfen grundlegende Fragen bezüglich der verfassungsmäßigen Grenzen eines solchen „Präventionsstrafrechts“ auf.
Die Arbeit beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Frage, ob eine weite Vorverlagerung der Strafbarkeit iSd. §§ 89a, 89b und 91 StGB noch von der Verfassung gedeckt ist und ob das materielle Strafrecht der richtige Ansatzpunkt gegen die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus darstellt.