Rechtstheorie als Sprachkritik
ISBN 978-3-7890-3793-1
Ludwig Wittgenstein zählt zu den bedeutendsten Philosophen des Jahrhunderts. Da sein Werk jedoch keine ausgearbeitete praktische Philosophie enthält, mag es prima facie überraschend erscheinen, daß es Einfluß auf die Rechtstheorie ausgeübt hat. Bei näherem Hinsehen erweisen sich Wittgensteins Einsichten indes als so relevant für die Rechtstheorie, daß ihre Rezeption durch eine Reihe von zum Teil einflußreichen Autoren (z.B. H.L.A. Hart, Aulis Aarnio) konsequent erscheint.
Der Autor stellt in seiner Monographie die Philosophie Wittgensteins in ihren Grundzügen dar, dokumentiert ihre Rezeption in der deutsch- und englischsprachigen Rechtstheorie und diskutiert die dadurch aufgeworfenen Probleme: die rechtstheoretischen Implikationen von Wittgensteins Forderung, alle Philosophie müsse Sprachkritik sein, die rechtswissenschaftstheoretische Bedeutung seines Ansatzes, menschliches Handeln aus der Teilnehmerperspektive zu interpretieren und die Relevanz seiner Kritik an Letztbegründungsansprüchen für die Rechtfertigung juristischer Urteile. Dabei wird deutlich, daß die Erkenntnisse Wittgensteins dem rechtstheoretischen Diskurs neue Perspektiven eröffnen.