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Garnier | Schnocks

Sterben über den Tod hinaus

Politische, soziale und religiöse Ausgrenzung in vormodernen Gesellschaften
Ergon,  2012, 235 Seiten, gebunden

ISBN 978-3-89913-893-1


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Das Werk ist Teil der Reihe Religion und Politik (Band 3)
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In vormodernen Gesellschaften wurde eine Person erst in ihren Beziehungen zu anderen Menschen als wirklich lebendig angesehen. Entsprechend bedeutete eine Isolation aus dem Gemeinwesen eine Minderung des Lebens und der Existenz. Der Ausschluss konnte so weit gehen, dass man die Ausgegrenzten als Tote bezeichnete. Dieser Vorstellung liegt die Wahrnehmung zugrunde, dass der Tod nicht nur ein biologisches Phänomen ist, sondern ebenfalls durch die kulturelle Praxis einer Gesellschaft bestimmt wird. So stirbt ein Mensch als physisches Individuum den biologischen Tod; gleichzeitig verstirbt er als Mitglied einer sozialen Gemeinschaft. Biologischer und sozialer Tod können dabei deckungsgleich sein, aber auch auseinander treten. Dies bedeutet, dass auch biologisch Lebende wie bereits Verstorbene behandelt werden können, so dass jegliche Bindung zu ihnen abgebrochen wird.
Vor diesem kulturanthropologischen Hintergrund untersucht der Band Formen der Ausgrenzung, die als Ahndung von Verstößen gegen die Gesellschaftsordnung eingesetzt wurden. Die Beiträge nehmen die politischen, sozialen und religiösen Absichten der Ausgrenzung in den Blick und beleuchten dieses Phänomen in einem interdisziplinären Zugriff. Das Spektrum reicht von der Analyse altorientalischer Quellen und alttestamentlicher Texte über eine große Bandbreite von Untersuchungen zu Aspekten der Thematik im europäischen Mittelalter. Dabei werden oft überraschende Korrespondenzen und Kontinuitäten sichtbar, die in dieser Form bisher viel zu wenig wahrgenommen wurden.

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