In nahezu allen Gesellschaften und Epochen ist das Heroische vielfach gegendert. Die soziale und kulturelle Produktion des Heroischen ist jedoch nicht ausschließlich mit dem Instrumentarium der Männlichkeitsforschung zu fassen, und ebenso wenig scheint es sinnvoll, Frauen bzw. Weiblichkeit in diesem Zusammenhang lediglich als Ausnahmen zu verstehen. Vielmehr gilt es, den relationalen Charakter ernst zu nehmen. Der vorliegende Band unternimmt erstmals den Versuch, Geschlecht als analytische Kategorie für die Heroismusforschung fruchtbar zu machen. Auf der Basis vielfältiger geisteswissenschaftlicher Ansätze dient diese Kategorie als ‚Spurensucherin‘ (tracer) des Heroischen und als Instrument zur Untersuchung der historischen Bedingungen, medialen und performativen Erscheinungsformen sowie zeiträumlichen Konjunkturen und Transformationen. Diese gilt es, mit Hilfe der Kategorie Geschlecht und unter Nutzung der zugehörigen Eigenschaften neu auszumessen.
englischIn nearly all societies and epochs, the heroic is gendered on many levels. However, social and cultural production of the heroic cannot be understood solely through the lens of masculinity, nor does it make sense to regard women or femininity merely as exceptions. Rather, it is important to take the relational character seriously. This volume is the first attempt to employ gender as an analytical category for heroism research. Using diverse approaches from the humanities, gender serves as a tracer of the heroic and as an instrument for examining its historical contexts, its medial and performative manifestations, as well as its temporal cycles and transformations. With the help of the gender category and its attributes, the heroic is reevaluated.