Lamke
Cluniacenser am Oberrhein
ISBN 978-3-495-49954-2
Die Arbeit beleuchtet die Gründungs- und Frühgeschichte der Cluniacenserpriorate am südlichen Oberrhein und untersucht in einem konfliktgeschichtlichen Zugriff die Bedeutung, die diesen Klostergründungen für die Beilegung der regionalen Auseinandersetzungen im sogenannten Investiturstreit zukam. Es handelt sich um die Priorate in Zell (St. Ulrich), Bollschweil-Sölden, St. Alban in Basel sowie im Elsass in Selz, Altkirch und Kaltenbrunn, die im zeitlichen Rahmen des Investiturstreits (1056-1125) der burgundischen Abtei Cluny unterstellt wurden. In einem gruppengeschichtlich orientierten Untersuchungsansatz wird das adlige Netzwerk um die Cluniacenserpriorate Zell (St. Ulrich) und Sölden analysiert. Dabei wird deutlich, dass gerade die besondere Konstellation, die zu den Gründungen der cluniacensischen Niederlassungen im Rahmen der Vermittlungsversuche im Investiturstreit führte, es den Grafen von Nimburg als Klostervögten in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts ermöglichte, die Klöster gezielt für die eigene Herrschaftsbildung zu nutzen und diese als geistliche Zentren für eine zähringerferne Adelsgruppierung zu etablieren.