Wohl kein Philosoph des 20. Jahrhunderts ist ähnlich umstritten wie Martin Heidegger. Unbestritten, sogar von seinen Gegnern, stellt Heideggers Philosophie eine Herausforderung für alle Bestrebungen dar, den Voraussetzungen und Alternativen neuzeitlicher Auffassungen von Denken, Freiheit oder Sprache auf den Grund zu gehen. Seine Entwicklung eines neuen philosophischen Vokabulars, sein Stil der Kritik an wesentlichen Positionen neuzeitlicher Philosophie, seine Sicht auf die vorklassische und klassische griechische Philosophie oder seine Auseinandersetzung mit Technik, Wissenschaften und Künsten verdanken Wesentliches seiner Rezeption der Lyrik Friedrich Hölderlins. Diese Denkbewegung wird in diesem Buch als Weg hin zu einer Poetik der Reflexion rekonstruiert, die Weltbezüge philosophischer Überlegungen mit Form und Materialität der Sprache verschränkt.
englischHeidegger’s thought during the work biographical period following “Being and Time” was inspired by an examination of positions from around the year 1800 that remains unrivalled in both import and lop-sidedness. In this book, that movement of thought will be reconstructed as a path towards a poetics of reflection, in which the form and materiality of language, rather than representing the world, evoke it. Comparisons with Friedrich Schlegel’s style of thinking and writing illuminate Heidegger’s interactions with Hölderlin’s texts and delimit the search for a rhetoric of philosophical writing.