Die Geschichte der Kızılbaş-Aleviten im Osmanischen Reich wurde bisher meist unter den Vorzeichen von Verfolgung und Unterdrückung erinnert und beschrieben. Die vorliegende Studie stellt solch dominanten und essentialistischen Narrativen eine Perspektive an die Seite, die das Verhältnis des Staates [...]
mehrDie Popularität und die Wahlerfolge islamistischer Gruppierungen im Arabischen Frühling haben die Bedeutung dieser als ,Big Player‘ im politischen System Ägyptens eindrucksvoll unterstrichen. Die im vorliegenden Buch untersuchten ägyptisch-islamistischen Gruppen, die Daᶜwa-Salafiyya, die Ägyptische [...]
mehrAufgrund ihrer weiten Verbreitung auch außerhalb der arabischsprachigen Welt erweisen sich die Vierzig Hadithe bis heute als einer der populärsten und vielgestaltigsten Sammlungstypen der Hadithwissenschaft. Das für die islamische Religionsgeschichte zentrale, bislang wissenschaftlich jedoch wenig [...]
mehrDie Vierzig Hadithe sind für die Glaubens- und Lebenspraxis der Muslime vom 9. Jahrhundert an bis heute von großer Bedeutung, wurden wissenschaftlich bislang jedoch kaum beachtet. Für eine überschaubare Sammlung ausgewählter Prophetenüberlieferungen gestaltet sich der Inhalt der Vierzig Hadithe [...]
mehrErstmalig wird das Thema Dschihad auf der Basis von Sammlungen der Vierzig Hadithe systematisch in den Blick genommen, wobei das Augenmerk dem jeweiligen politisch-religiösen Umfeld gilt, das die Entstehung solcher Werke begünstigt hat. Zur Darstellung des in ihnen formulierten Dschihad-Gedankens [...]
mehrDiese Untersuchung handelt von der im 19. Jahrhundert entstandenen osmanischen Sufi-Gemeinschaft der Melāmiyye. Sie zeichnet die Geschichte einer Glaubensgruppe, für die die Modernisierung eine Daseinskrise bedeutete, welche sie mithilfe ekstatischer Mittel und imaginierter Selbsterhöhung zu [...]
mehrAus heutiger Sicht scheinen Islam und Kapitalismus miteinander vereinbar zu sein. Dennoch gab es im Laufe der Geschichte eine Vielzahl von Bewegungen, politischen Parteien und Einzelpersonen, die dies in Frage stellten. Mit innovativen Ansätzen diskutieren die Artikel dieses Bandes das passende [...]
mehrUrsula Paszehr unternahm jahrelange Feldforschungen in der dörflichen und beduinischen Gesellschaft Jordaniens. Sie trug umfangreiches Material zur Performanz und zu den mündlich überlieferten Gedichten der Totenklage zusammen. Die weibliche Totenklage, niyāḥa, ist eine uralte Ritualpraxis, [...]
mehrAngesichts der fortgeschrittenen Internationalisierung der Erinnerung an den Nationalsozialismus gewinnt die Frage an Gewicht, wie sich arabische Gesellschaften und Intellektuelle zur Geschichte, Ideologie und genozidalen Praxis des nationalsozialistischen Deutschland sowie zu den transnationalen [...]
mehrWie stellt sich die Lage in islamisch geprägten Ländern beim Thema Religionsfreiheit, Religionskritik und dem Abfall vom Islam, der Apostasie, dar? Per Gesetz bekennen sich die meisten dieser Länder ausdrücklich zur Religionsfreiheit - praktisch aber erleiden kritische Intellektuelle, progressive [...]
mehrAngesichts des Erstarkens extremistischer Tendenzen innerhalb des Islams sehen sich heutige Muslime vermehrt mit der Forderung nach mehr Toleranz gegenüber anderen Glaubensbekenntnissen, Weltanschauungen und nicht zuletzt abweichenden Lebensstilen konfrontiert. Muslimen werden dabei oftmals von [...]
mehrWie kaum ein anderer Raum weist der Irak im 19. Jahrhundert eine gelehrte und literarische Dichte auf, die der bisherigen kolonialistisch geprägten Auffassung vom Niedergang der Gelehrtenkultur diametral gegenübersteht. Das kulturelle Feld Abu t-Tana al-Alusis (1802-1854), als Mufti, Literat und [...]
mehrDie in diesem Buch präsentierte anonyme arabische Chronik ist die fesselnde Beschreibung von Ereignissen in einem entscheidenden Jahrzehnt in der Geschichte des modernen Nahen Ostens. Dazu zählen die ägyptische Besetzung Syriens im Jahr 1831 ebenso wie Volksaufstände und ein Bericht aus erster Hand [...]
mehrDie arabische Kultur hinterließ auch nach dem schrittweisen Verlust der muslimischen Gebiete bis zu dem endgültigen Ende von al-Andalus ihre Spuren in der spanischen Kultur. Einer der wichtigsten Bereiche ist hier die spanische Literatur, in der sich zahlreiche Einflussbelege finden lassen. [...]
mehrDas Buch präsentiert eine ethnologische Studie über die moralische Erziehung adoleszenter sunnitischer Muslime in Duschanbe, der Hauptstadt Tadschikistans. Die Studie ist im Spannungsfeld zwischen sowjetischer Vergangenheit, Postsozialismus und Moderne verortet und integriert [...]
mehrAfghanistan - das es in seinen heutigen Grenzen und unter diesem Namen erst seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gibt - ist durch eine starke gesellschaftliche Differenzierung in Hinblick auf ethnische, religiöse und regionale Zugehörigkeiten gekennzeichnet. Damit steht Afghanistan in einer [...]
mehrZehn Jahre nach dem Einmarsch amerikanischer Streitkräfte in den Irak 2003 kommt das Land immer noch nicht zur Ruhe. Der Dritte Golfkrieg und die folgende Besatzung des Iraks veränderten das soziale Gefüge grundlegend und führten auch zu gewalttätigen Konflikten unter den verschiedenen [...]
mehrDie vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Erneuerungsdiskurs in der islamischen Welt. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht eine Vereinigung von Intellektuellen und Geistlichen aus dem Golfstaat Bahrain, der sogenannten Altajdeed Cultural & Social Society. Ihr Ziel ist es, die islamische [...]
mehrLibyen wird oft als eine Art „zufällige Nation“ beschrieben. Dennoch gibt es Versuche, eine einheitliche, chronologische Geschichte von der Antike bis in die Gegenwart zu formulieren. 1978 entstand unter Muammar al-Gaddafi ein eigenes Forschungszentrum – das Libyan Studies Centre (LSC) – zur [...]
mehrAls Helfer gegen Leid und Schutz vor den Unwägbarkeiten des Lebens können Amulette im kulturellen und religiösen Gefüge eines sozialen Systems eine wichtige Funktion einnehmen. Sei es, dass sie als Form medizinischer Behandlung betrachtet werden, als Medium für göttliche Hilfe, oder den eigenen Neid [...]
mehrDie Hizb ad-Da'wa ist die älteste islamistische Partei des Irak. Die Ende der 1950er Jahre im Umfeld der hawza von Najaf entstandene Hizb ad-Da'wa versteht sich als Partei der intellektuellen Avantgarde. Sie strebt danach, mit pädagogisch-aufklärerischen Mitteln ein religiöses Bewusstsein in der [...]
mehrEtwa 20 Prozent aller Muslime leben gegenwärtig in mehrheitlich nicht-muslimischen Gesellschaften. In Europa und Nordamerika bilden heute neben sogenannten Gastarbeitern, hochqualifizierten Zuwanderern und deren Nachkommen auch jene, die als Studenten oder Flüchtlinge aus islamisch geprägten Ländern [...]
mehrObzwar die Popmusik Ägyptens und des Libanon in der gesamten arabischen Welt omnipräsent ist, war sie bislang kaum Gegenstand wissenschaftlicher Auseinandersetzungen, was u.a. damit zusammenhängen mag, dass nicht-westliche Popularmusik in der Ethnomusikologie erst seit den 1990er Jahren als [...]
mehrThomas K. Gugler beleuchtet das Phänomen des Postislamismus anhand zweier Missionsbewegungen aus Südasien. Die stark sufisch geprägte Da'wat-e Islami wurde als Gegenbewegung zur Deobandi-nahen Tabligi Gama'at gegründet und ist mittlerweile eine der größten transnationalen religiösen Bewegungen aus [...]
mehrIm Zentrum dieser Studie steht die islamische Idee religiöser Erneuerung sowie deren Interpretation durch die Gelehrten der Azhar und die Angehörigen des Ministeriums für religiöse Stiftungen im zeitgenössischen Ägypten. Dieser Idee, die auf einen Ausspruch des Propheten zurückgeht, wurde im letzten [...]
mehr2011 schickten Behörden des malaysischen Bundesstaates Terengganu muslimische Jugendliche, die nicht männlich genug erschienen, zwecks "Charakterbildung" in Trainingscamps, um homo- oder bisxuellen Neigungen vorzubeugen.
Malaysia definiert sich als islamischer Staat, d. h., der Islam ist [...]
Die vorliegende Monographie untersucht anhand von ausgewählten Textpassagen zehn Jahrhunderte muslimischer Koranexegese. Das umfangreiche Genre tafsir (Korankommentar) war im Laufe der Zeit auch in seiner formal wie inhaltlich konservativsten Spielart, dem „tafsir musalsal“ tiefgreifenden Wandlungen [...]
mehrGesellschaft und Politik des Königreichs Saudi-Arabien basieren auf der engen Bindung der politischen Herrschaft an die als exklusivistisch geltende Schule des Wahhabismus. Bis in die späten 1990er Jahre hinein propagierte das Königshaus auf dieser Basis ein Nationalgefühl, das neben der [...]
mehrDie Vernunft ('aql) und ihre Bedeutung für das historische Verständnis des Kulturerbes (turat) bilden in der zeitgenössischen arabisch-islamischen Philosophie eines der Zentralthemen, die unter arabischen Intellektuellen für eine kontroverse Debatte um den Umgang mit dem überlieferten Kanon sorgen. [...]
mehrStiftungen waren in vielen islamischen Gesellschaften der Vormoderne ein zentrales Element im sozioökonomischen Gefüge. Immer spiegelte dieses Stiftungswesen auch gesellschaftliche Ordnungsvorstellungen wider: Durch Stiftungen erfüllten Herrscher und Eliten die von ihnen empfundenen sozialen [...]
mehrIst die Homophobie in der iranischen Gesellschaft ein Importgut aus dem Westen? In den heutigen wissenschaftlichen Beiträgen zur Sexualitätsgeschichte der vorderorientalischen Gesellschaften wird diese Frage häufig mit einem „Ja“ beantwortet, verbunden mit dem Hinweis auf die Verdrängung der lokalen [...]
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