Die Informationstätigkeit des Staates mit Lenkungswirkung ist in jüngerer Zeit vermehrt in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten. Neben der Frage, ob es sich dabei um eine Fortführung des aus dem Mittelalter bekannten Prangers oder ein modernes Steuerungsinstrument handelt, geht die Arbeit der Frage nach, welchen verfassungsrechtlichen Anforderungen die Informationstätigkeit genügen muss und ob derzeitige Ausgestaltungen mit dem Verfassungsrecht im Einklang stehen. Wie wenig gefestigt dieses Terrain und wie aktuell die Thematik ist, zeigt sich an dem im Dezember 2014 eingebrachten Gesetzesentwurf zur Änderung des § 40 LFGB und den Diskussionen um die Reform des sogenannten Pflege-TÜVs.
Christine Zott zeigt exemplarisch auf, dass die bisherigen Ausgestaltungen nicht alle rechtsstaatlich gebotenen Anforderungen erfüllen, und warnt vor einer Flucht des Staates ins Informationshandeln. Die Aussagen der Dissertation sind für Wissenschaft, Praxis sowie den Gesetzgeber von Interesse.
Die Arbeit wurde mit dem Dr. Eduard Martin Preis 2016 der Universitätsgesellschaft des Saarlandes ausgezeichnet.
englischSovereign information activity with steering effect has recently attracted increasing attention. Besides the question if such activity constitutes a successor of the medieval pillory or a modern controlling instrument, the study examines the question which constitutional requirements must be fulfilled and if it currently is in accordance with constitutional law. The draft law amending § 40 LFGB which has been introduced in December 2014 and the discussions about reforming the so called “Pflege-TÜV” show how uncertain this subject area and how current the topic is. Christine Zott’s study shows exemplarily that the present legal framework does not meet all necessary constitutional requirements. She warns of an escape into dissemination of information by the state. The conclusions of this dissertation are of relevance for science, practice and the legislator.