Das ärztliche Berufsrecht adressiert zwar unmittelbar nur die Ärzteschaft, wirkt aber durch Handlungsverbote teilweise erheblich auf die Rechte Dritter ein: Verbote der ärztlichen Suizidbeihilfe berühren ebenso die Rechtsstellung von Patienten wie die lange geltenden Verbote der Durchführung zahlreicher reproduktionsmedizinischer Maßnahmen bei Frauen in einer homosexuellen Partnerschaft. Diese Wirkung wird zum Anlass genommen, die verfassungsrechtlichen Grenzen der Normsetzungsbefugnis der funktionalen Selbstverwaltung eingehend zu betrachten und anschließend Vorschriften des Berufsrechts hieran zu messen. Dabei berührt die Arbeit über den medizinrechtlichen Bereich hinaus auch grundlegende verfassungsdogmatische Fragen.
englischAlthough the medical employment law addresses only the medical profession immediately, it does have a considerable impact on third-party rights. The statutory prohibitions of the medically assisted suicide are relevant in regard to the legal status of patients as well as in regard to the long-standing prohibition to perform reproductive medical treatments for women in homosexual relationships. This impact provides an opportunity to closely focus on the constitutional boundaries of the setting of norms regarding the functional self-administration Subsequently, these findings are applied to the regulations of the employment law. This work does not only focus on medical law but also discusses basic constitutional doctrines.
- Ärztekammern
- Berufsrechtliches Werbeverbot
- Drittbetroffenheit
- Grundrechte Dritter
- Landesärztekammern
- Muster-Richtlinie zur Durchführung der assistierten Reproduktion
- Normsetzung
- Regelungsgrenzen für die Normsetzung durch die Ärztekammern
- Schweigepflicht
- Selbstverwaltung der Ärzteschaft
- Suizidhilfe
- Werbeverbot
- Bundesärztekammer
- Berufsrecht
- Standesrecht
- Wesentlichkeitstheorie
- Assistierte Reproduktion
- Sterbehilfe
- Demokratische Legitimation
- Parlamentsvorbehalt
- Funktionale Selbstverwaltung
- Berufsordnung