In urheberrechtlichen Verwertungsgesellschaften findet sich eine sehr heterogene Gruppe von Rechtsinhabern zusammen, um gemeinsam ihre Rechte wahrnehmen zu lassen. Wie der langjährige Streit in der Rechtssache „Verlegeranteil“ belegt, divergieren die Interessen zwischen den einzelnen Rechtsinhabern zum Teil stark. Innerhalb der als GmbH oder Verein organisierten Verwertungsgesellschaften entstehen zusätzlich strukturelle Interessenkollisionen zwischen den Rechtsinhabern und den Organen der Gesellschaft. Das zum 1. Juni 2016 in Kraft getretene Verwertungsgesellschaftengesetz (VGG) adressiert die daraus folgenden Konflikte zwar teilweise, belässt den Verwertungsgesellschaften jedoch auch in diesen Fällen große Gestaltungsspielräume. Unter Rückgriff auf die vorwiegend aus dem Kapitalmarktrecht bekannte Corporate-Governance-Forschung zeigt die vorliegende Untersuchung auf, wie die Konflikte gelöst oder zumindest entschärft werden können.
englischCollective management organisations (CMOs) combine a very diverse group of rightholders to jointly exercise their rights. As the long-standing dispute in the "publisher's share" case illustrated, the interests of the individual rightholders may diverge greatly. Within the CMOs organised as GmbHs or associations pursuant to Sec. 22 German Civil Code [BGB], structural conflicts of interest also arise between the rightholders and the organs of the organisation. The German Collecting Societies Act [VGG], which came into force on 1 June 2016, addresses the resulting conflicts to a certain extent, but even in these cases the CMOs enjoy considerable leeway with regard to implementation. Drawing on corporate governance research, which is best known from capital market law, this study shows how conflicts can be resolved or at least mitigated.