Kann man eine aus dem 18. Jahrhundert stammende, beinahe in Vergessenheit geratene Norm benutzen, um rechtstaatliche Defizite sowie negative Effekte der modernen Globalisierung zu kompensieren? Auf den ersten Blick scheint das ein seltsames Unterfangen zu sein. Wahrscheinlich auch wegen des für den deutschen Rechtswissenschaftler zunächst fremd anmutenden Ansatz, globalen Menschenrechtsschutz mit Hilfe nationaler Zivilprozesse zu forcieren, wurde das untersuchte Alien Tort Statute oftmals kritisch gesehen. Die Arbeit untersucht das US-amerikanische Phänomen der „Transnational Human Rights Litigation“ und schlägt eine Brücke zu einem auch in Europa wahrnehmbaren Trend, der dahin geht, dass vergleichbare Formen der strategischen Zivilprozessführung auch in Europa an Bedeutung gewinnen. Außerdem befasst sich der Verfasser mit der grundsätzlichen Frage, wie durch ein multidimensionales Regulierungsnetzwerk globale rechtliche bzw. soziale Standards besser etabliert werden können.
englischInitially, the so-called Transnational Human Rights Litigation was a mere US-American legal phenomenon. The Alien Tort Statute served for several years as a statutory instrument for gaining jurisdiction over serious violations of International Law committed by individuals or multinational companies. The author examines this form of strategic litigation from a US and a European perspective. His analysis aims at answering the question whether these transnational human right claims can be an adequate approach to implement global legal standards.