Zweck des § 78 Satz 2 BetrVG ist die unabhängige Wahrnehmung der Arbeitnehmerinteressen, welche nicht selten diametral zu denen des Arbeitgebers verlaufen, zu gewährleisten. Eine reale Abgrenzung zwischen der gesetzlich verbotenen Benachteiligung bzw. Begünstigung existiert hingegen bisher nicht.
Rechte und Grenzen der Handlungsmöglichkeiten von Arbeitgebern und Betriebsverfassungsorganen werden untersucht und eine Richtlinie für legales Handeln – nicht nur anhand der Untersuchungen zahlreicher betrieblicher Standardsituationen – äußerst praxisnah aufgezeigt.
Vor dem Hintergrund betrieblichen Wandels zeigt die Autorin dazu einen abstrakten Lösungsansatz, um auch bei noch nicht von der Rechtsprechung geprüften Sachverhalten eine konkrete Abgrenzung zwischen erlaubten und verbotenen Handlungen von Arbeitgebern und Betriebsverfassungsorganen zu erreichen – eine Abgrenzung, welche angesichts der auch strafbewährten Folgen eines Verstoßes gegen § 78 Satz 2 BetrVG nicht zu unterschätzen ist.
englischUnder the Industrial Constitution Law (“Betriebsverfassungsgesetz”) in Section 78 Sentence 2, employers are forbidden to discriminate against or give preferential treatment to employee representatives in order to guarantee the interests of the work force, although a comprehensive legal definition of “discrimination” and “preferential treatment” does not yet exist.
It is the intention of the author to approach this problem by giving a full picture of source material to be found in the decisions of the courts and legislative measures arising from acts.
Furthermore, in the light of the developments of the corporate world and its workings, the author offers a new abstract method of approaching novel cases.
As a violation of Section 78 Sentence 2 Industrial Constitution Law could have criminal consequences, it is essential to deepen our understanding of “discrimination” and “preferential treatment”.