Neubauer
Das Recht des Staates auf zivilen Ungehorsam
ISBN 978-3-8487-2529-8
Dürfen Staaten Völkerrecht verletzen, wenn dessen Befolgung zur Verletzung von Menschenrechten führt? Im nationalen Kontext hatte der zivile Ungehorsam eine wichtige Rolle bei der Überwindung von Unrecht und der Durchsetzung der Menschenrechte. Viele Grundrechte wurden erkämpft, indem Bürger/innen ungerechte Gesetze verletzten. Auch das internationale Recht führt nicht per se zu globaler Gerechtigkeit, sondern trägt in Teilbereichen sogar zu systematischen Menschenrechtsverletzungen bei. Basierend auf einem vernunftrechtlich begründeten Menschenrechtsansatz argumentiert Gerald Neubauer deshalb für ein Recht der Staaten auf zivilen Ungehorsam. Er entwickelt einen Kriterienkatalog, um Fälle legitimen zivilen Ungehorsams in der internationalen Politik zu erkennen. Anhand von Konflikten zwischen internationalem Wirtschaftsrecht und sozialen Menschenrechten zeigt er, wie ziviler Ungehorsam zur Fortentwicklung des internationalen Rechts beiträgt.
englischAre states allowed to violate international law when compliance would lead to human rights violations? In the national context, civil disobedience had a crucial role for the fight against unjust law and the establishment of human rights. Citizens violating unjust laws have achieved many fundamental rights. In addition, international law does not lead by itself to more global justice. Some parts of it contribute by contrary to systematic human rights violations. Because of that Gerald Neubauer argues for a right of states to civil disobedience, based on a human rights approach. He develops criteria to identify cases of legitimate state civil disobedience in international politics. Analysing conflicts between international economic law and social human rights he demonstrates how civil disobedience contributes to the advancement of international law.