Wie kaum ein anderer Konfliktfall belastet der georgisch-abchasische Konflikt die Entwicklungschancen einer ganzen Region und geht damit weit über den eigentlichen Widerspruch zwischen den beiden Extrempositionen – Selbstbestimmung versus territoriale Integrität – hinaus.
Der Autor geht in diesem Werk zunächst auf die Wurzeln des Konflikts ein und führt selbige einer kontextuellen Analyse zu. Wesentliches Augenmerk wird hierbei der sowjetischen Nationalitätenpolitik gewidmet, die in diesem Konflikt nicht nur die Handlungsoptionen der Parteien radikal minimierte: Sie muss als Katalysator der ethnischen Mobilisierung der späten 1980er Jahre verstanden werden.
Vor allem nimmt der Autor eine rechtliche Bewertung der tragischen Geschehnisse des Konflikts um Abchasien vor, die auch die problematische Rolle Russlands einer kritischen Würdigung zuführt. Insbesondere aber wird in diesem Werk die potentiell wichtige Rolle der EU nicht nur beschrieben, sondern auch grundsätzlich gefordert.
englischNo other dispute impedes the development of the whole Caucasus region as vehemently as the Georgian-Abkhazian conflict, going far beyond the clash of two extreme positions - self-determination v. territorial integrity. Addressing the roots of the conflict, the author offers a contextual analysis, steering the reader’s attention to the soviet nationalities policies. They not only radically narrowed the room for maneuver for those involved in the conflict, but also acted as a catalyst of the cycles of ethnic mobilization in the late 1980s.
The author puts the tragic events in Abkhazia under scrutiny, examining them from the legal point of view, and appraising the problematic role Russia has played in them. In particular, the author not only examines, but also advocates an increased role of the EU in addressing the conflict.