Der „Kölner Residentenstreit“ hatte als regionaler Konfessionskonflikt Bedeutung für das „Staatskirchenrecht“ des Reiches. Analysiert wird, wie die reformierten Gemeinden ihre Stellung in der katholischen Reichsstadt mit Hilfe des preußischen Königs über das Gesandtenrecht zu bessern suchten und dabei Kaiser und Reich beschäftigten.
Die Kölner Geschichte wird in Bezug auf die Konfessionsfrage in einer eher wenig erforschten Periode nachgezeichnet. Die auf umfangreicher Quellenarbeit beruhende Rekonstruktion der spannenden historischen Abläufe berücksichtigt die konfessionellen Perspektiven. Prozessgeschichtlich interessant ist das Mediationsverfahren, das den Konflikt entschärfte. Das diplomatische Gesandtenrecht wird in seiner Entwicklung dargestellt. Strittig war, inwieweit es als allgemeines Völkerrecht die Parteien zu binden vermochte. Die hier maßgebliche Staatsraison bildete das Einfallstor für eine Konfessionalisierung des Rechts.
englischAs a regional denominational conflict, the „diplomatic dispute of Cologne“ was of relevance for the state-church law of the Holy Roman Empire as a whole. The present study analyses how Cologne´s Reformed congregations sought to improve their status in the Catholic imperial city by making use of the Prussian king`s right to resident ambassadors.
The denominational conflict refers to an exciting, yet understudied period of Cologne`s history. Drawing to extensive source work, the study reconstructs the course of historical events, taking into account denominational perspectives. Of particular interest is the mediation process which defused the conflict. Emerging rights of diplomatic ambassadors are delineated in their development. Here, relevant raison d´état provided a gateway for the confessionalisation of law.