Welche Vorstellungen haben Gefangene vom kommunikativen Kosmos im Gefängnis? Dieser Frage geht der Band aus einer sozialkonstruktivistischen Perspektive und am Beispiel einer baden-württembergischen Justizvollzugsanstalt nach. Die medien- und kommunikationswissenschaftliche Forschung zum Strafvollzug fokussierte bislang vor allem die Mediennutzung von Gefängnisinsassen. Die vorliegende Studie untersucht aus einer grundlegenderen Perspektive, welche subjektiven Konstruktionen Gefängnisinsassen vom kommunikativen Kosmos in der Haft vornehmen. Aus Leitfadengesprächen mit Gefangenen wurden fünf Typologien abgeleitet, mit denen sich die subjektive Sicht von Gefangenen auf ihre kommunikative Welt typologisch kartographieren und verstehen lässt. Darüber hinaus reflektieren die Autoren ausführlich die Reichweite und die Grenzen ihrer Untersuchung auch mit Blick auf kriminologische Fragen.
Die Autoren
Prof. Dr. Bertram Scheufele leitet das Fachgebiet Kommunikationswissenschaft, insb. Medienpolitik (Universität Hohenheim). Gerrit Hummel ist und Henrik Rang war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet. Arietta Jost, Pia Satinsky und Carolin Wappler waren studentische Mitarbeiterinnen am Fachgebiet.
englischHow do inmates represent the communicative world in prison? The book adresses this question by applying a social-constructivist perspective to a prison of the Baden-Wuerttemberg penal system. Previous communication research considering the penal system mostly dealt with prison inmates‘ media use. This study, however, explores from a rather basic point of view, how inmates subjectively construct the communicative fabric (e.g., with prison staff, other inmates, people outside) when being imprisoned. In-depth interviews revealed several typologies which help to map and better understand the communicative world in prison. Finally, the authors thoroughly reflect on scope and limitations of their study also considering criminological questions.