Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Rechtsstaat (Art. 20 und 28 GG). Häufig werden jedoch rechtsstaatswidrige Zustände beklagt, die sich aus einem angeblichen „Missbrauch“ von prozessualen Rechtsmitteln ergeben sollen. Bei näherer Betrachtung bleibt von den erhobenen Vorwürfen vor allem gegen die Verwaltungsgerichtsbarkeit nicht viel übrig. Weder im Umweltrecht (Dieselfahrverbote, Klage von Umweltverbänden) noch im Asylrecht ist ein allgemeiner Missbrauch erkennbar. Gefahren für den Rechtsstaat ergeben sich vielmehr vor allem dadurch, dass Behörden sich rechtswidrig über Entscheidungen der Gerichte hinwegsetzen. Dieser Entwicklung gilt es entgegen zu wirken.
englischThe German Federal Republic is a state under the rule of law (Art. 20 and 28 of the German Constitution). However, there are frequent complaints concerning the „misuse“ of lawsuits, which allegedly undermine the rule of law. Looking closely, those accusations can not really be confirmed. No systematic misuse can be found in the field of environmental law (matters like diesel driving ban or lawsuits filed by environmental associations) or in the field of asylum law. What can be found instead is a jeopardy to the rule of law because of a decreasing acceptance of court rulings. Public authorities sometimes simply ignore such rulings. This unlawful development must be counteracted.