Geraten Unternehmen miteinander in einen Streit über den Bestand oder die Reichweite eines Rechts des geistigen Eigentums, wird dieser Konflikt nicht selten im Wege eines Vergleichs beigelegt. Derartige Verträge standen in der jüngeren Vergangenheit vermehrt im Fokus der europäischen Kartellrechtspraxis. Die Maßstäbe, die bei Anwendung des Art. 101 AEUV auf solche Schutzrechtsvergleiche gelten, sind bislang jedoch ungeklärt.
Das Werk bietet einen Überblick über die gängigen Vergleichsvarianten und setzt sich kritisch mit der einschlägigen Literatur sowie der Rechtsprechungs- und Kommissionspraxis auseinander. Vor diesem Hintergrund wird in systematisch-teleologischer Auslegung des Kartellverbots und unter Berücksichtigung grundlegender Wertungen des Immaterialgüterrechts ein eigenes, dogmatisch schlüssiges Lösungskonzept entwickelt und sodann an Beispielsfällen aus der Rechtsprechung zu Marken- und Patentvergleichen auf seine Umsetzbarkeit überprüft.
englischWhen companies disagree on the validity or the scope of their intellectual property rights, they often settle their dispute amicably. Such settlement contracts have in the recent past stirred the interest of antitrust authorities in the European Union. The criteria relevant for the application of Art. 101 TFEU to such settlements, however, are as yet unclear.
This study outlines the established types of settlements and critically analyzes the pertinent literature and legal practice. On these grounds a novel, dogmatically conclusive approach is designed, utilizing a systematic and teleological interpretation of Art. 101 TFEU and building on core principles of intellectual property law. To prove its practicability, the concept is then applied to one patent- and one trademark related settlement drawn from the relevant case law.