Die Untersuchung befasst sich mit den umstrittenen Grenzen des Betrugs durch Unterlassen und schafft Klarheit für die Praxis, indem die dogmatischen Leitlinien der Rechtsprechung offengelegt werden. Im Zentrum steht dabei die Interpretation der betrugsspezifischen Garantenstellung durch die Judikatur. Nachdem diese sich im Ergebnis nicht mit der vermeintlich vorherrschenden Rechtsquellentrias aus Gesetz, Vertrag und Ingerenz erklären lässt, wird anhand einer eingehenden Durchsicht der gesamten Betrugsrechtsprechung der Vertrauensgedanke als materielles Kriterium herausgearbeitet und konturiert. Ob hiermit die gesetzgeberische Lücke in § 13 Abs. 1 StGB tatsächlich auf angemessene Art geschlossen wurde, wird abschließend kritisch besprochen.
englischThe study addresses the controversial boundaries of fraud by omission and provides clarity for practitioners by revealing the dogmatic guidelines from case law. The focus lies on the interpretation of the fraud-specific legal duty to act. Since it does not follow the allegedly predominant formal approach, restricted to written law, contract and dangerous behavior as possible sources, the thesis elaborates on the notion of trust as a material criterion based on an in-depth review of the entire jurisprudence on fraud. Whether this adequately compensates the legislature’s failure to sufficiently define the scope of omission liability in § 13 (1) GCC, will be evaluated in the last part.
- Betrug durch Unterlassen
- Täuschung durch Unterlassen
- Abgrenzung Tun und Unterlassen
- Nichtbeseitigen eines Irrtums
- § 13 StGB
- § 263 StGB
- Vertrauensschutz
- Vermögensschutz
- Rechtspflicht
- Offenbarungspflicht
- Aufklärungspflicht
- Garant
- Unterlassungsstrafbarkeit
- Betrug
- Wirtschaftsstrafrecht
- Materielles Strafrecht
- Strafrecht