Firmenbestattungen sind seit Anfang der 1990er Jahre eine weit verbreitete Form der Wirtschaftskriminalität, bei der ein insolventer Rechtsträger durch verschiedene Maßnahmen ohne ordnungsgemäßes Insolvenzverfahren gezielt beseitigt wird. Trotz des großen Interesses der Insolvenzpraxis und nicht zuletzt der benachteiligten Gläubiger ist es Rechtsprechung und Literatur nicht gelungen, Firmenbestattungen mit dem vorhanden rechtlichen Instrumentarium einzudämmen. Auch die Bemühungen des Gesetzgebers, mit dem MoMiG Firmenbestattungen zu bekämpfen, haben keine merklichen Erfolge erzielt.
Die Arbeit untersucht die Unzulänglichkeiten der bestehenden zivil-, gesellschafts- und insolvenzrechtlichen Regelungen zur Bekämpfung der Firmenbestattung und erarbeitet hierauf aufbauend ein neues Maßnahmenkonzept, welches in Form eines konkreten Gesetzgebungsvorschlags mit Begründung präsentiert wird. Es wird aufgezeigt, dass praktikable Regelungen zur Bekämpfung der Firmenbestattung möglich sind.
englisch„Firmenbestattungen" are a widespread form of economic crimes since the early 1990s. Insolvent legal entities are eleminated through various measures without implementation of correct insolvency proceedings. Despite the considerable interest of the bankruptcy practice and not least the obligees, the jurisdiction and the jurisprudence have failed to contain „Firmenbestattungen“ by applying the existing legal provisions. The legislative measures regarding „Firmenbestattungen“ with the „MoMiG" have also not achieved significant successes.
The work examines the ineffectiveness of existing legal provisions to contain the phenomenon of „Firmenbestattungen" and develops a new action plan, which is presented in the form of a specific legislative proposal with justification. It is shown that practical provisions to take action against „Firmenbestattungen“ are possible.