Als Reaktion auf die rationale Apathie des Kleinanlegers schuf der Gesetzgeber ein Konzept der asymmetrischen Mitgliedschaft der Investmentaktiengesellschaft mit einem massiven Machtgefälle zwischen den extrem starken Unternehmensaktionären und sehr schwachen Anlageaktionären und wich damit nahezu revolutionär von der mitgliedschaftlichen Struktur des Aktiengesetzes ab. Ausgehend von diesem Befund analysiert Stefan Blenk die Möglichkeiten des Schutzes der Minderheitsaktionäre vor einer zu großen Mehrheitsmacht in der Investmentaktiengesellschaft und passt das Konzept der asymmetrischen Mitgliedschaft rechtsfortbildend an. Angesichts der Allgemeingültigkeit des angepassten Konzepts der asymmetrischen Mitgliedschaft plädiert der Autor abschließend dafür, die Streichung des Grundsatzes der Satzungsstrenge und die Einführung stimmrechtsloser Anlageaktien als zentrale Innovationen dieses Konzepts in das allgemeinen Aktienrecht zu übernehmen.
englischAs a reaction to the rational apathy of small investors, German legislators introduced a concept of asymmetric membership of joint-stock companies with a massive imbalance in power between the extremely powerful enterprise shareholders and their weaker counterparts, investment shareholders. This concept deviates radically from the ordinary membership structure of German stock corporations. Stefan Blenk comprehensively analyses the ways of protecting the weak minority shareholders from excessive majority power and adapts the legislative concept of asymmetric membership to the requirements of the minority. Considering the general validity of his adapted concept of asymmetric membership, the author recommends the adoption of the central innovations of such a concept into general company law, that is, the deletion of the principle of mandatory law and the introduction of non-voting investment shareholders.