Außerbörslich gehandelte Kreditderivate rückten mit Ausbruch der Finanzkrise 2007/2008 in den Fokus der internationalen Finanzmarktregulierung. Insbesondere gilt dies für sogenannte Sovereign CDS, die zur Übernahme hoheitlicher Kreditrisiken dienen. Sie stehen unter dem Verdacht, Finanzmarktteilnehmern eine Spekulation zulasten staatlicher Haushalte zu ermöglichen.
Mit einem interdisziplinären Ansatz untersucht die Autorin anhand der maßgeblichen Standarddokumentation, verfügbarer Marktdaten und aktueller wirtschaftswissenschaftlicher Studien den Risikogehalt dieser Finanzinstrumente. Zudem wird die Rechtsnatur von CDS analysiert, welche oft mit Wetten oder Versicherungen gleichgesetzt werden. Die so gewonnenen Erkenntnisse werden in einer Analyse des europäischen Aufsichtsrahmens aus Transparenz- und Eigenmittelanforderungen, Infrastrukturvorgaben wie der Pflicht zu Clearing und Besicherung sowie Verboten genutzt, um deren Wirkkraft und Kohärenz in Hinblick auf Sovereign CDS zu bewerten.
englischAfter the outbreak of the financial crisis in the years 2007/2008, OTC credit derivatives came to the centre of attention. Especially the regulation of so-called Sovereign CDS, which are used for the transfer of sovereign credit risks, are deemed problematic. These financial instruments are suspected of allowing financial market participants a speculation to the detriment of the concerned sovereigns.
With an interdisciplinary approach, the author investigates the risks of (Sovereign) CDS based on the relevant standard documentation, the available market data and current economic studies. In addition, the legal nature of CDS is explored. The results gained are used in an analysis of the European supervisory framework of reporting, capital and infrastructure requirements such as the clearing obligation and collateralisation as well as the ban on certain Sovereign CDS.