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Die Zukunft der Sicherheit in Europa

Jahrbuch für Friedens- und Konfliktforschung
Nomos,  1984, 400 Seiten

ISBN 978-3-7890-1061-3


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Das Werk ist Teil der Reihe AFK-Friedensschriften (Band 11)
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Die Staaten und Völker Europas scheinen auf einem Gipfelpunkt ihrer Ohnmacht angelangt. Die Machtfülle der außer- oder randeuropäischen Supermächte Vereinigte Staaten von Amerika und Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken droht sie zu ersticken, so sehr sie sich auf deren Sicherheitsinstrumentarien eingelassen haben. Im Machtkampf der nuklearen Giganten drohen sie unterzugehen, so sehr sie auch Zuträger und Nießnutzer des weltbedrohenden Gigantismus sind. Bieten da Pläne zu technologisch hochstehender und strategisch wie regional ausgreifender Konventionalisierung, wie die des SACEUR und US-Generals Rogers, eine Ausflucht? Oder eröffnen sie, nach Jahrzehnten der nuklearen Kriegsverhinderung, der konventionellen Kriegführung Tür und Tor? Erhöht die Anhebung der Nuklearschwelle die Bereitschaft eines riskanter(en) Go-to-War, indem sie die Kriegshemmschwelle senkt? Und stehen die dann zu erwartenden Kriegsschäden und Kriegsfolgeschäden denen eines Nuklearkrieges nach? Oder müssen sie in größeren Dimensionen angesetzt werden? Denn die anstehende Konventionalisierung wird die erreichte Nuklearisierung nicht aufheben, das Risiko des Umschlags von ›herkömmlichem‹ Vernichtungskrieg in Nuklearkrieg nicht auflösen.
Welche Chancen haben in dieser Lage militärstrategische und verteidigungspolitische Alternativen, die auf eine Minderung des Drohpotentials aber eine Steigerung der Defensivfähigkeit mitteleuropäischer Streitkräfte drängen? Können Konzepte, wie sie Friedensforscher – wie Horst Afheldt – und Soldaten – wie Eckart Afheldt – propagieren, politisch für Deutschland und in der NATO durchgesetzt werden? Welche Auswirkungen werden derlei Alternativstrategien auf die Militärstrategie der Atlantischen Allianz und die Militärdoktrin der Warschauer Vertragsorganisation zeitigen? Stehen ihnen – wie vielen weiteren friedenspolitisch orientierten Ansätzen – sachfremde Interessen in Rüstungswirtschaft und Staatshaushalten, in Industrie und Exportgebaren entgegen? Bleiben Reformen im sicherheitspolitischen Bereich – von einer Emanzipation Europas vom Armaggedon bis zur militärstrategischen Verselbständigung – ohne Aussicht auf Verwirklichung?

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