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Karl | Nielebock

Die Zukunft des Militärs in Industriegesellschaften

Jahrbuch für Friedens- und Konfliktforschung. Band XVIII
Nomos,  1991, 259 Seiten, broschiert

ISBN 978-3-7890-2385-9


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Das Werk ist Teil der Reihe AFK-Friedensschriften (Band 18)
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Die Selbstauflösung der Warschauer Vertragsorganisation und der Blitz-Sieg der von den USA-geführten Staatenkoalition über den Irak am Golf sind Zeitmarken von besonderer Aussagekraft: Glanzloser Niedergang des Militärischen hier, glanzvolle (?) Rehabilitation des Militärischen dort. Ihnen voraus konzentriert sich das 17. Kolloquium der AFK auf die Zukunft des Militärs, indem es gerade diese in Frage stellt. Das Kolloquium bilanziert den politischen und gesellschaftlichen Wandel in Europa und den Ungleich-Stand von Militarisierung und Zivilisierung in den internationalen Beziehungen und in Geschichte und Gegenwart. Es setzt sich – einmal mehr – mit dem Miß-Verhältnis zwischen Militär und Staat, Staat und Krieg auseinander. So werden die »klassischen« Funktionen des Militärs in den Außenbeziehungen der Gesellschaften hinterfragt.
Die Erörterung innergesellschaftlicher Funktionen des Militärs fokussiert zunächst auf feministische Forschungsansätze und -ergebnisse und erörtert hier Patriarchat, Sexismus und Bellizismus. Über die Betrachtung menschlicher Triebausstattung – einschließlich solcher der Gewalthaftigkeit und ihrer Organisierbarkeit – leitet der Diskurs in die Problematik des Rechtsextremismus und Nationalismus über und zeigt ihre Verquickung mit Militarismen. Schließlich beschäftigt sich das Kolloquium mit der Problematik der Einhegung des Militärischen in unterschiedlichen, aber konkreten Handlungsfeldern: Rüstungskonversion und Abrüstungsökonomie, Streitkräfteverzicht – am Beispiel des Erfolges der Initiative Schweiz ohne Armee, Wert und Wirkung parlamentarischer Kontrolle – am Beispiel der Atombewaffnung der Bundesrepublik unter der Kanzlerschaft Adenauers, Kriegsdienstverweigerung als Weg zur allmählichen Demilitarisierung und – eine Generation nach Adenauer – der vor der DDR-Auflösung eingeleitete, nicht zum Ende gebrachte Entmilitarisierungsprozeß.

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