Die Aktualität des Themas entspringt der Entwicklung des deutschen Rechts im Bereich des Handels- und Wirtschaftsrechts. Die Eingangszahlen vor den Landgerichten sinken und Streitigkeiten in diesen Rechtsgebieten werden immer öfter vor Schiedsgerichten ausgetragen. Da die Nichtöffentlichkeit und Vertraulichkeit im Schiedsgerichtswesen als entscheidende Vorteile angepriesen werden, setzt die Dissertation an diesem Punkt an und sucht nach Lösungswegen, um auch vor den staatlichen Gerichten mehr Vertraulichkeit auf Parteiantrag hin zu garantieren. Es wird dabei untersucht, ob sich eine Dispositionsbefugnis bereits de lege lata begründen lässt und wie eine Ausgestaltung de lege ferenda möglich wird. Das Werk erarbeitet schließlich die abstrakten Voraussetzungen, die eine Neuregelung erfüllen muss und setzt sich dabei auch mit bereits bestehenden Vorschlägen auseinander. Anschließend wird ein konkreter Gesetzesvorschlag in Form des neuen § 169a GVG vorgestellt und detailliert erörtert.
englischThe actuality of this topic arises from the development of German law in the area of trade and business law. The number of cases before district courts has decreased and disputes in these areas of law are increasingly being resolved by courts of arbitration. Since the non-public nature and confidentiality of this kind of court are extolled as their pivotal advantages, that is where this dissertation begins its search for ways to offer increased confidentiality to parties before state courts upon their request. The study examines whether disposition authority can be derived de lege lata and what an arrangement de lege ferenda would require. Ultimately, the work develops the abstract requirements a new provision would have to meet and, in that context, addresses existing proposals. It subsequently presents and discusses a concrete proposal for a new §169a of Germany’s Judicial Systems Act (Gerichtsverfassungsgesetz).