Der wirkungsorientierte Framing-Ansatz fokussierte traditionell kognitive Effekte der Medienberichterstattung auf die Einstellungen von Rezipientinnen und Rezipienten. Aktuelle Befunde zeigen allerdings, dass in Rezeptions- und Meinungsbildungsprozessen auch Emotionen eine bedeutende Rolle spielen.
Der vorliegende Beitrag erweitert den klassischen Framing-Ansatz um emotionstheoretische Überlegungen und entwickelt ein integratives Modell kognitiver und emotionaler Framing-Effekte. Dieses postuliert, dass mediale Darstellungen gesellschaftlicher Themen sowohl kognitive als auch emotionale Reaktionen auslösen können, die ihrerseits die Einstellungen der Rezipientinnen und Rezipienten beeinflussen. Die theoretischen Annahmen werden in drei Experimenten sowie einer Inhaltsanalyse und Befragung getestet.
englischFraming theory has traditionally focussed on the cognitive effects of news reporting on the attitudes of media users. However, current research leaves no doubt that emotional responses play an important role in opinion formation processes. This study enhances the framing approach by incorporating emotion theory and proposing an integrative model of cognitive and emotional framing effects. The model postulates that media frames can elicit emotional as well as cognitive responses which, in turn, influence the attitude of media users. These theoretical assumptions are tested in three experiments and a content analysis and survey.