Die Arbeitgeberverbände entwickelten bereits in den 1990er-Jahren das Modell der Mitgliedschaft ohne Tarifbindung (OT-Mitgliedschaft), da immer mehr Arbeitgeber beklagten, dass Flächentarifverträge zu unflexibel und starr für den eigenen Betrieb seien.
Als Alternative zum vollständigen Verbandsaustritt bietet die OT-Mitgliedschaft sowohl für den Verband als auch für den einzelnen Arbeitgeber mehrere Vorteile. Um gleichzeitig die Funktionsfähigkeit der Tarifautonomie zu wahren, muss die Satzung bestimmten von der Rechtsprechung entwickelten Anforderungen genügen. Besonders interessant wird es, wenn sich der einzelne Arbeitgeber während laufender Tarifverhandlungen dazu entscheidet, den Verband zu verlassen oder in die OT-Mitgliedschaft zu wechseln. Problematisch wird die Situation für den einzelnen Arbeitgeber, wenn der Wechsel in die OT-Mitgliedschaft sich nachträglich als unwirksam herausstellt. Dann stellt sich die Frage nach internen Haftungsansprüchen gegen den Verband.
englischAlready in the 1990s, the employers’ associations have developed the model of a membership without the obligation to pay in line with a collective wage agreement (OT membership), as more and more employers complained that regional collective agreements were too inflexible and rigid for their own companies.
As an alternative to a resignation from the employers’ association, the OT membership provides advantages for the association as well as for the individual employer. In order to simultaneously maintain the functioning of the free collective bargaining, the statute has to meet certain requirements developed by the jurisprudence. This is particularly interesting when an employer decides to leave the association or to switch to an OT membership during ongoing collective bargaining. This situation becomes problematic for an employer if the change into an OT membership subsequently turns out to be ineffective. Then, the question about internal liability claims against the association arises.