Mit der Einrichtung und Tätigkeit von Europol haben sich zahlreiche Europäisierungseffekte für die Bekämpfung der Schweren und Organisierten Kriminalität in Deutschland ergeben. Diese beziehen sich auf rechtliche und organisatorische Strukturen sowie auf strategische und operative Ansätze polizeilicher Tätigkeit. „Europol-Europäisierung“ lässt sich dabei nicht auf eine Ursache-Wirkung-Logik im Sinne von Anpassungsdruck reduzieren, sondern stellt sich überwiegend als komplexer Sozialisations- und Lernprozess dar, in dem binnenstaatlichen Präferenzen und Interessen erhebliche Bedeutung zukommt. Die Arbeit ermöglicht Einblicke in ein bislang kaum betrachtetes Forschungsfeld und bietet zugleich Ansätze für künftige Forschungsvorhaben.
englischThe establishment and activities of Europol have resulted in considerable Europeanisation in the fight against serious and organised crime in Germany. These processes of change encompass legal and organisational structures as well as strategic and operational approaches in police work. As regards their underlying mechanisms, a simple cause-and-effect relationship is not suitable. Instead, Europeanisation in connection to Europol is predominantly driven by socialisation and learning processes which are heavily influenced by domestic preferences and interests. This study allows insights into a research field which has barely been analysed and provides approaches for future research activities.
