„Jungs gegen Mädchen“ ist eine einfache Schulhofregel. Im institutionalisierten Sport ist deren Anwendung aus Gründen der Fairness indes undenkbar. Denn der Sport setzt voraus, dass Frauen körperlich nicht mit Männern mithalten können und trennt deswegen konsequent nach dem Geschlecht. Diese strikten Kategorien von Adam und Eva erweisen sich allerdings nicht immer als sinnvoll und gerecht: Ganz grundsätzlich nimmt der Sport weder Rücksicht auf Frauen, die sportlich mit Männern konkurrieren könnten, noch auf Männer, die eine reine Frauensportart ausüben wollen. Vor allem aber exkludiert die Trennung anhand des Geschlechts solche Sportlerinnen, die sich außerhalb der herkömmlichen Geschlechterdichotomie bewegen – trans- und intersexuelle Athletinnen. Wie steht das Diskriminierungsrecht zu diesen Fragen? Kann man den geflügelten Begriff des Fair Play als sporttypische Ausprägung des Gleichheitsgrundsatzes verstehen und anwenden? Gibt es Geschlechtergleichheit im Sport?
englischTeaming up in „boys versus girls“ is popular on playgrounds. However, in competitive sports this measure is never applied: Sport promises equality and aims to offer a level playing field. To provide this level playing field, equality in form of fair chance seems to justify numerous differentiations by means of discrimination grounds in sports. For female athletes, the level playing field grants a gender-segregated competition in order to ensure a fair chance in sporting events. But segregation does not necessarily provide equal opportunity. On the contrary, segregation often creates and perpetuates differences and stereotypes. And as sports seem to rely on the strict separation of female athletes from men as the only valid proxy, it still struggles to find the "right" category for athletes that fall outside the binary system of male and female. Does the notion of Fair Play correspond to the sporting occurrence of the principle of equality?