Der Konzernverantwortlichkeit und dem Konzernprivileg wird vermehrt ein gegenseitiges Rechtfertigungsmuster bzw. eine wechselseitige Kompensation zugesprochen. Demnach sollen sich beide Aspekte gegenseitig bedingen und zwei untrennbar verbundene Aspekte desselben Sachverhalts darstellen. Dieses Junktim kommt in der Praxis insbesondere dann zum Ausdruck, wenn zur Rechtfertigung der bußgeldrechtlichen Inanspruchnahme einer Muttergesellschaft auf das Konzernprivileg verwiesen wird. Die Arbeit geht der Frage nach, ob diese Annahme dem Grunde nach zutreffend ist und Allgemeingültigkeit besitzt. Dabei werden die Voraussetzungen der beiden Erscheinungsformen gegenübergestellt sowie mehrere Fallbeispiele jenseits des paradigmatischen Mutter-Tochter-Verhältnisses untersucht.
englischGroup liability and intra group exemption are more often attributed as having a mutual pattern of justification respectively compensation. Accordingly, both aspects are said to be mutually dependent and represent two inseparably linked aspects of the same issue. In practice, this link is expressed in particular when reference is made to the intra group exemption to justify the claim of a parent company for fines. This thesis examines whether this assumption is correct in principle and whether it has general validity. In doing so, the requirements of the two manifestations are compared, and several case studies beyond the paradigmatic parent-subsidiary relationship are examined.
- Unionsrecht
- Wettbewerbsrecht
- Wirtschaftsrecht
- Kartellverbot
- Binnenmarkt
- Kehrseitentheorie
- Gemeinschaftsunternehmen
- Gleichordnungskonzern
- Schwestergesellschaften
- Marktstrukturkontrolle
- Marktverhaltenskontrolle
- Selbstständigkeitspostulat
- Wettbewerbsbeschränkung
- Unternehmensbegriff
- Art. 101 AEUV
- bestimmende Einflussnahme
- Autonomie
- wirtschaftliche Einheit
- Konzernhaftung