Beeinflussen Fernsehbilder, wie wir selbst die Realität sehen? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Kultivierungsforschung seit den 1970er Jahren. Über den systematischen Vergleich von Viel- und Wenigsehern untersuchen Kultivierungsforscher, wie das Fernsehen Vorstellungen von sozialer Wirklichkeit langfristig prägt. Seit seiner Formulierung durch George Gerbner gehört der Ansatz zu den meistzitierten und meistdiskutierten der Kommunikationswissenschaft.
Das Buch gibt Einblicke in die Entwicklung der Kultivierungsforschung von den soziologisch geprägten Überlegungen Gerbners bis hin zu den Bemühungen um eine kognitionspsychologische Präzisierung des Kultivierungseffekts. Die damit einhergehenden methodischen Herangehensweisen werden kritisch diskutiert. Anhand der wachsenden thematischen Vielfalt des Fernsehangebots und der zunehmend zeitsouveränen Fernsehnutzung werden die konzeptionellen Herausforderungen der Kultivierungsforschung aufgezeigt.
englischDo pictures on television affect our perception of reality? Cultivation research has been dealing with this question since the 1970s. Through a systematic comparison of heavy and light television viewers, cultivation researchers explore how television shapes long-term perceptions of social reality. Formulated by George Gerbner, the approach is one of the most cited and most discussed in communication science.
This book provides insights into the development of cultivation research from Gerbner’s sociological considerations to the efforts to clarify the cultivation effect from a cognitive and psychological perspective. The methodological approaches are discussed critically. Given the growing diversity of television services and the increasing use of catch-up television, the book also shows the conceptual challenges facing cultivation research.