Der branchenspezifische Mindestlohn in der Pflege zielt zusammen mit unterschiedlichen sozialrechtlichen Vorschriften darauf ab, ein verbessertes Lohnniveau in der Pflegebranche zu erreichen. Anhand der normativen Situation wird untersucht, ob das gesetzgeberische Ziel der Eindämmung von Niedriglöhnen in der Pflegebranche erreicht wird. Besonderes Augenmerk kommt dabei dem Anwendungsbereich des Mindestlohns in der Pflege zu, der an das Vorliegen eines Pflegebetriebes und die Arbeitnehmereigenschaft der eingesetzten Pflegekraft anknüpft. Herausgearbeitet wird auch, dass der Pflegemindestlohn mit höherrangigem Recht vereinbar ist.
Im Ergebnis werden durch die gebotene weite Auslegung des Anwendungsbereichs viele Pflegekräfte, die bei Bezug von Pflegegeld in der häuslichen Pflege eingesetzt werden, vom Pflegemindestlohn erfasst. Dadurch wird der Gefahr einer Lohnabwärtsspirale im Bereich der von Arbeitskräftemangel betroffenen Pflegebranche wirksam begegnet.
englischThe sector-specific minimum wage in the care sector aims, together with different social regulations, at achieving an improved level of wages in the care sector. Concerning the normative situation, the author examines if the legislative objective of reducing low wages in the care sector is achieved. Therefore, particular attention is paid to the scope of application of the minimum wage in the care sector, which ties up to the existence of a care enterprise and the status of caregivers as employees. Also, the compatibility of the minimum wage in the care sector with the higher-ranking law is demonstrated.
As a result of the required broad interpretation of the scope of application many caregivers who are installed in domiciliary care while the dependent person receives care allowance, are covered. Thus, the risk of a downward wage spiral can be counteracted effectively within this branch affected by labour shortages.