Am Beispiel des transnationalen europäischen Konfliktes um die sog. „Griechenland- und Euro-Krise“ arbeitet die Studie die Rolle von Medien und Journalisten bei der Herstellung Europäischer Öffentlichkeit und den hierauf bezogenen „nationalen Widerständen“ heraus. Dazu wird mit dem Modell „nationalen Indexings“ der Berichterstattung und Kommentierung der Medien ein theoretisches Konzept in die Forschung zur Europäischen Öffentlichkeit eingeführt und empirisch getestet, das den medialen Konstruktionsbedingungen dieser Öffentlichkeit gerecht wird.
Auf der Basis aufwändiger qualitativer und quantitativer Inhaltsanalysen politischer Primärquellen und der Berichterstattung und Kommentierung deutscher und spanischer Tageszeitungen wird nicht nur untersucht, ob, in welchem Maß und in welchen Formen die mediale Verarbeitung der öffentlichen Debatten um die Krisenphänomene in Deutschland und Spanien durch nationale Orientierungen geprägt ist. Es wird zudem die Frage beantwortet, inwiefern und unter welchen Bedingungen sich nationale Orientierungen in den Medien durch Mechanismen nationalen Indexings erklären lassen.
englischResearching the case of the transnational European conflict around the so-called „Greece and Euro crisis“, the study analyzes the role of media and journalists in the making of a European public sphere and its domestic adaptations with national colors. The author develops and empirically tests a model of “national indexing” of the media which contributes to a better understanding of the construction mechanisms underlying this emergent transnational public space.
Based on qualitative and quantitative content analyses of political documents and the news coverage of German and Spanish newspapers, it is not only examined whether, to what extend and in what form the media coverage of the crisis phenomena is shaped by national orientations. Furthermore, the question is answered in what way and under which conditions national orientations in the media can be explained by mechanisms of national indexing.