Die wettbewerbsrechtliche Überprüfung, ob eine Preissetzung, -angabe oder -werbung gegen das UWG oder die PAngV verstößt, erfordert Annahmen, wie Verbraucher solche geschäftlichen Handlungen verstehen und darauf reagieren. Die Arbeit stellt die Annahmen des Wettbewerbsrechts über das Verbraucherverhalten den Erkenntnissen aus den Verhaltenswissenschaften über das „tatsächliche“ Preisverhalten gegenüber.
Vorhandene verhaltenswissenschaftliche Befunde über das Preisverhalten der Verbraucher werden zusammengetragen und damit als Erkenntnisquelle für Wettbewerbsjuristen zugänglich gemacht. Die Gegenüberstellung erfolgt anhand der Schutzrichtungen des UWG, der preisbezogenen Tatbestände und ausgewählter Fälle. Wenn Widersprüche festgestellt werden, knüpft sich die Frage nach der Konsequenz eines solchen interdisziplinären Befundes an: Sollen verhaltenswissenschaftliche Erkenntnisse in das eigentlich normativ geprägte, preisbezogene Wettbewerbsrecht einbezogen werden und, wenn ja, wie?
englischDoes a specific price, price advertising or a price tag violate the German law against unfair competition (UWG) or the German Price Indication Ordinance (PAngV)? The analysis of these legal questions requires assumptions about legislation and legal practice on how consumers understand and react to such commercial practices. This book contrasts these assumptions with the findings of behavioural sciences on the “real” price-related behaviour of consumers.
It compiles the findings of behavioural sciences on consumers’ price-related behaviour and thereby makes them available to legal practitioners, scholars and legislators. Where the legal assumptions on consumer behaviour deviate from the findings of behavioural sciences, the consequence of this interdisciplinary result is assessed: Should findings on “real” price behaviour be taken into account in the law against unfair competition, which is based primarily on normative assumptions, and if yes, how?