Aufgrund von Kindersklaverei auf Kakaoplantagen, Todesfällen in Textilfabriken oder geschlechterspezifischer Gewalt in Goldminen werden international agierende Unternehmen zunehmend mit unmoralischen Wirtschaftspraktiken in Verbindung gebracht. Während unternehmensinterne und staatliche Lösungsversuche weitestgehend ineffektiv bleiben, rücken branchenweite Zusammenschlüsse vermehrt in den Vordergrund. Hierbei geht es um die kollektive und freiwillige Initiative von Unternehmen, sich selbst zu regulieren, damit die Einhaltung von sozialen und ökologischen Mindeststandards gewährleistet werden kann.
Diese Arbeit diskutiert das Phänomen der freiwilligen Regulierung im Rahmen von Multi-Stakeholder-Initiativen anhand einer umfassenden empirischen Studie des deutschen Bündnisses für nachhaltige Textilien. Die Analyse zeigt auf, dass die Entstehung von kollektiver Selbstregulierung davon abhängt, was als „möglich“ erachtet wird, und dass sich diese Wahrnehmung durch externe Faktoren sowie Adjustierungsmechanismen verändern kann.
Diese Dissertation wurde mit dem 2020 Social Issues in Management (SIM) Best Book Award ausgezeichnet!
englischThe wicked problems of our time, e.g. environmental destruction or human rights violations, can endanger the legitimacy of firms, given that their global supply chain activities often cause these problems. While wicked problems transcend national borders and thus limit the capacity of legislative powers to enact change, corporate sustainability practices on an individual level often fail as well. Hence, the role of private governance on a collective level has become key as a response. This work discusses how private governance emerges and why firms are willing to engage in it by drawing on the case of the German Partnership for Sustainable Textiles. The findings of this work generate in-depth insights into the formation and functionality of private governance institutions.
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