In der Fachöffentlichkeit wird die Meinung nahezu einhellig geteilt, dass die häufig zu beobachtende skandalisierte Berichterstattung über prominente Tatverdächtige aus Politik und Wirtschaft Auswirkungen auf das Strafverfahren hat. Mit dem Entwurf des „Prominentenstrafrechts“ untersucht der Autor die rechtlichen Auswirkungen und die wissenschaftlichen Grundlagen dieser Beobachtung und zeichnet die zahlreichen Einflüsse medienwirksamer Empörungswellen auf gegen Einzelpersonen geführte Verfahren nach. Insbesondere in der Wirtschaft wegen herausgehobener Funktionen „prominenzierte“ Menschen müssen oftmals Beeinträchtigungen ihrer Persönlichkeitsrechte hinnehmen, wenn sie mit Strafvorwürfen konfrontiert sind.
englischAmong lawyers, the perception that scandalized media reporting can subliminally influence criminal trials is almost unanimously shared. In spite of the consequences for ‚prominent figures’ on trial, who often experience intense reporting on their procedure as well as their social life, they often have to tolerate impairments of their individual rights for legal and factual reasons. The author questions this situation and proves the absense of a legal basis for the neglect of indivdual rights in the name of sensation and scandal.