Die Untersuchung versucht, eine rechtssichere Gewichtungsmethode der verfassungsrechtlichen Abwägung herauszuarbeiten.
Zuerst definiert die Ausarbeitung dazu den Prüfungsmaßstab des Rechtssicherheitsgebots. Dabei wird auch erörtert, inwiefern der Rechtssicherheitsgrundsatz mit nicht unmittelbar sanktionsbewehrten ‚weichen‘ Vorgaben Normanwendungsverfahren verbindlich zu mehr Berechenbarkeit ermahnt als das Willkürverbot. Um solche konkretisierungsbedürftigen Anforderungen zu präzisieren, prüft der Autor die Verfahrensregeln des Diskurses und wissenschaftstheoretischer Modelle wie die des kritischen Rationalismus auf ihre Eignung als Richtwerte.
Anhand dessen wird eruiert, wie sich Gewichtungsmethoden möglichst rechtssicher gestalten lassen. Hergebrachte Konzepte wie das von Alexy entwickelt der Autor dafür zu einem funktionalen Gewichtungsmodell fort. Dessen Form ist zweckmäßig darauf zugeschnitten, Spielräume zu minimieren und vorhersehbare Entscheidungen vorzugeben.
englischThis study aims to develop a legally certain method of assigning importance in constitutional balancing.
To determine measurable criteria for legal certainty, the author defines this principle, as enshrined in German constitutional law. This includes an analysis of how far the soft law component of the principle urges judges to apply fundamental rights predictably. To specify the respective provisions, this study assesses concepts such as discourse theory and critical rationalism as possible guidelines for reliable methods.
On this basis, the study examines which procedure in assigning importance can ensure legal certainty. While retaining corroborated elements of current approaches, the author seeks to prevent remaining risks to legal certainty by outlining a functional weighting method. Its form is consciously designed to fulfil the purpose of applying constitutional norms with legal certainty. To this effect, the method employs the new instrument of critical, rational interval measurement.