Die Arbeit untersucht die zivilrechtliche Haftung des Emittenten und der verantwortlichen Organmitglieder für eine fehlerhafte Regelberichterstattung gegenüber Anlegern am Kapitalmarkt. Vor dem Hintergrund, dass die Regelpublizitätshaftung, anders als die Ad-hoc-Publizitätshaftung, bislang nicht spezialgesetzlich geregelt ist, wird untersucht, inwieweit Anlegern ein Haftungsanspruch zusteht, wenn sie in Folge der fehlerhaften Regelberichterstattung Wertpapiere zu teuer gekauft oder zu günstig verkauft haben.
Die Arbeit zeigt dabei auf, dass auf Basis der allgemeinen zivilrechtlichen Haftungsgrundlagen für Fehler im Jahresfinanzbericht und den unterjährig zu veröffentlichenden Zwischenberichten nur in engen Grenzen gehaftet wird. Angesichts dessen wird ein Vorschlag für die Ausgestaltung eines spezialgesetzlichen Regelpublizitätshaftungstatbestands herausgearbeitet, um die aufgezeigten Haftungslücken zu schließen.
Die Arbeit wurde von der Eberhard Karls Universität mit dem Promotionspreis 2018 im Fach Rechtswissenschaften ausgezeichnet.
englischThis work examines the civil liability of the issuer and the board members responsible for providing inaccurate financial reports to investors in the capital market. Given the fact that the liability for inaccurate financial reporting, which unlike publicity liability is not ad hoc, has not been regulated so far by special law, this dissertation examines the extent to which investors are entitled to a liability claim if they have paid too much for securities or sold securities too cheaply as a result of being regularly fed inaccurate reports. It points out that the extent of liability claims submitted for errors made in an annual financial report and in interim reports published during the year on the basis of the current legal situation is extremely narrow. In view of this, the author proposes a set of regulations with which to close the loopholes within the framework of civil liability for providing inaccurate financial reports to investors in the capital market.
This work was distinguished with a prize by the Eberhard Karls Universität.
