Ist der „Good Governance“-Ansatz der lang gesuchte Schlüssel zum Tor wirtschaftlicher Entwicklung und Armutsbekämpfung? Eine genaue Analyse der Geschichte der Entwicklung in Europa und Asien kann diese Behauptung nicht bestätigen. Während der Ansatz geeignet sein mag, Entwicklungsländer durch ein vordergründig „gutes Investorenklima“ besser in die Weltwirtschaft zu integrieren, sind doch die Bedingungen für technologischen Aufschwung und nachhaltige Entwicklung dadurch nicht gesichert. Stattdessen müssen Staaten in die Lage versetzt werden, ihre komplexen politischen Systeme und Institutionen, auch gegen den Widerstand „spezieller“ Interessen, so zu reorganisieren, dass eine breitgefächerte, wirtschaftlich-technologisch getragene Transformation stattfinden kann.
englischIs “Good Governance” the key for sustainable development and poverty eradication? Careful analysis of economic history in Europe and East Asia shows that its theoretical foundations and explanations do not meet reality: While Good Governance might prepare poor countries to integrate themselves into global markets, they will not experience substantial growth and poverty reduction. Political realities in developing countries are complex, including diverse factions of competing patron-client networks. Hence, reform, instead of cutting states towards a perceived mirror image of Western democracies, should aim to build institutions that enable leaders to introduce changes that transform failing states into “developmental states”.