Die räumliche und zeitliche Entgrenzung der Arbeit infolge der Digitalisierung der Arbeitswelt hat erhebliche Auswirkungen auf die Psyche der Beschäftigten. Dabei ist zu beachten, dass es gewisse Aufgaben gibt, deren Erledigung in der Freizeit, am Abend oder im Urlaub von den Arbeitnehmern nicht mehr als wesentliche Belastung empfunden werden und dennoch aufgrund der Überschreitung der Höchstarbeitszeit (§ 3 ArbZG) oder wegen der dann folgenden Unterbrechung der Ruhezeit (§ 5 ArbZG) verboten sind. Es bedarf daher einer Flexibilisierung des Arbeitszeitrechts. Das Konzept der Belastungsschutzvereinbarung (BSV) ermöglicht es von den starren Regelungen des Arbeitszeitrechts abzuweichen und gewährleistet gleichzeitig ein auf die individuellen Belange des Einzelfalls abgestimmten Gesundheitsschutz. Wie dies gelingen kann und welche rechtlichen Grenzen dabei zu beachten sind, ist Gegenstand dieser Arbeit.
englischThe spatial and temporal delimitation of work as a result of the digitisation of the working environment has had a considerable impact on the psyche of employees. It should be noted that there are certain tasks which employees no longer consider to be a significant burden on their leisure time, in the evening or on holiday and which are, nevertheless, prohibited because the maximum working time has been exceeded (§ 3 ArbZG) or because the rest period has been interrupted (§ 5 ArbZG). There is, therefore, a need to make working time legislations more flexible. The concept of the “Belastungsschutzvereinbarung” (BSV) makes it possible to deviate from the rigid provisions of working time law and, at the same time, guarantees health protection tailored to the individual needs of each case. How this can be achieved, and which legal limits must be observed, is the subject of this paper.