Das historisch gewachsene Souveränitätsprinzip der Verfassungsordnung Bulgariens wurde durch den neu geschaffenen verfassungsrechtlichen Rahmen für den EU-Beitritt modifiziert. Wie verfährt der bulgarische verfassungsändernde Gesetzgeber mit dem Spannungsverhältnis zwischen Souveränität und EU-Mitgliedschaft? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus in der Praxis bzw. sind zu erwarten? Wie wirkt sich die Weiterentwicklung des Integrationsprozesses durch den Vertrag von Lissabon auf die faktische Entfaltung des Souveränitätsprinzips aus?
Die Untersuchung geht diesen Fragen nach und ermittelt die Handlungsspielräume der staatlichen Ebene sowie die Auswirkungen auf die Partizipation der Bürgerinnen und Bürger, die demokratische Selbstbestimmung und deren Wahrnehmung durch Bulgarien selbst. Von einem historischen, verfassungsrechtlichen und politischen Kontext ausgehend, zeigt sie die reale Bedeutung des Souveränitätsprinzips für Bulgarien und damit auch für andere Staaten in der EU auf.
englischThe principle of sovereignty in Bulgaria’s constitutional system, which has developed historically, was modified by the newly created constitutional framework for the EU accession. How does the Bulgarian legislator amending the constitution deal with the field of tension caused between sovereignty and EU membership? What consequences arise in practice and/or are to be expected? How does the ongoing process of integration brought about by the Lisbon Treaty affect the actual evolvement of the principle of sovereignty?
This thesis looks into these questions and explores how much room for manoeuvre exists at state level, the effects on citizen participation as well as democratic self-determination and how it is perceived in Bulgaria. Furthermore, this thesis shows the real significance of the principle of sovereignty for Bulgaria and thus for other EU states, taking as a basis the historical, constitutional and political context.