Die Rechtsfigur der Störerhaftung hat mit der Entwicklung des Internets überragende Bedeutung erlangt. Laufend ergehen neue Entscheidungen des Bundesgerichtshofs. Die rechtsdogmatische Erfassung hat mit der stürmischen Entwicklung kaum Schritt gehalten. Ausgehend von dieser Beobachtung untersucht die Arbeit die rechtlichen Grundlagen der Störerhaftung, insbesondere ihre Herleitung aus § 1004 BGB. Als gedanklicher Ausgangspunkt und Rahmen der Untersuchung dient das privatrechtliche System der außervertraglichen Haftung. Die Arbeit analysiert die Judikatur und fragt, wie deren Leitsätze mit den gesetzlichen Vorgaben zu vereinbaren sind. Dabei zeigt sich, dass sich eine Haftung „als Störer“ entgegen der herrschenden Meinung nicht auf einen pflichtwidrigen Kausalbeitrag zu einer fremden Rechtsverletzung gründen kann. In Analogie zu § 1004 BGB lässt sich jedoch eine Einstandspflicht formulieren, die ihren Grund in dem rechtsverletzenden Zustand des vom Störer beherrschten Bereichs hat.
englisch"Störerhaftung" (interference liability) is a legal concept German courts use to impose liability on host providers and other internet intermediaries. Its field of application extends from infringements of intellectual property rights to violations of personal rights. According to the theory of "Störerhaftung", not only can the person who, through his or her actions infringes on another persons’ rights be held liable, but also the so-called "troublemaker". Liability in this sense means that a cease and desist order can be issued against the troublemaker, provided that certain criteria are met. The crucial point is how to formulate these criteria of involvement, integrating both European Union and German extra-contractual law. This book offers an in-depth analysis of German case law as well as its legal foundations. It reformulates the concept of “Störerhaftung” in a way consistent with both German and EU law.